Schon einmal mit Excel oder PowerPoint gearbeitet? Wohl kaum jemand im universitären Umfeld wird diese Frage mit “Nein” beantworten. Aber auch schon einmal mit Excel und PowerPoint interaktive Webkarten erstellt? Mit Esri Maps for Office und ArcGIS Online for Organizations (FAQs u.a. hier) bieten sich nun neue Möglichkeiten, Tabellendaten und Präsentationen mit intelligenten Webkarten anzureichern – ganz ohne GIS-Software. In diesem Post geht es um die ersten Schritte mit diesem Add-In.
Nach dem Download und der Installation erscheint Esri Maps for Office als Reiter in Excel und PowerPoint. Einen Überblick über die Ansicht des Add-Ins und seine Funktionen seht Ihr auf der Abbildung unten.
Im Folgenden werde ich einige der Funktionen kurz vorstellen. Ein klassischer Anwendungsfall ist es wohl, über “Add Excel Data” zunächst Tabellenzeilen als Punkte auf eine Karte zu bringen. Wie man es aus ArcGIS Online kennt, können diese Spalten entweder Adressdaten oder geographische X-/Y-Koordinaten beinhalten. Hat man sich über “Sign In” bei ArcGIS Online for Organizations angemeldet, werden die Tabellenzeilen geocodiert und der Karte hinzugefügt.
Der besondere Reiz von Esri Maps for Office liegt nun auch darin, dass für diese Daten nun spezielle Visualisierungsmethoden zur Verfügung stehen, wie z.B. oder Cluster oder Wärmebilder (Heatmaps). So werden räumliche Muster wie die Verteilung umfangreicher Punktdaten viel besser sichtbar.
Für unser Beispiel haben wir einen Datensatz mit 419 Gymnasien in Bayern (Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus). Unten sehen wir, wie aus der Tabelle zunächst Punkte geworden sind (links), und über einen weiteren Klick eine Cluster-Ansicht (rechts) generiert worden ist.
Zoomen wir jetzt in einen Bereich mit einer großen Punktdichte, wie z. B. München, hinein, bietet sich das Wärmebild als Visualisierungsmethode an:
Habe ich mit meiner Organisation bereits Inhalte zu ArcGIS Online hochgeladen, kann ich diese Inhalte nun auch mit Tabellendaten aus Excel verbinden, ohne in ArcMap einen Table Join durchführen zu müssen. Die Tabellenverbindung erfolgt direkt in Excel. Dazu klicke ich beim Dialog von “Add Excel Data” auf “Add Location Type”, wähle dann das bereits in ArcGIS Online hochgeladene Element meiner Organisation aus (z.B. ein Feature Service mit Landkreisen), mit dem die Tabelle verbunden werden soll, und gebe dann die gemeinsamen Spalten in Feature Service und Excel-Tabelle an, über die die Verbindung hergestellt werden soll.
In meinem Beispiel habe ich eine Tabelle mit dem BIP pro Landkreis, die ich auf diese Weise schnell auf meine Karte bringen kann.
Natürlich kann ich hier genau wie in ArcGIS Online noch Pop-ups konfigurieren, die Landkreise nach ihrem BIP einfärben, oder aus verschiedenen Grundkarten wählen. Ein weiteres Highlight: Ändere ich meine Daten in Excel, ändert sich das Kartenfenster in Excel automatisch mit. Das ist besonders hilfreich, wenn man Daten filtern möchte (z.B. nur Schulen mit einem bestimmten Fächerangebot) oder Adressdaten aktualisieren muss.
Jetzt habe ich vielfache Möglichkeiten, diese Karte weiterzuverarbeiten. Ich kann die Karte als statisches Bild speichern (über “Copy Image to Clipboard”), in ArcGIS Online hochladen (über “Share Map” oder Share Layer”, wodurch ein Feature Service erstellt wird, der in verschiedenen Clients weiterverarbeitet werden kann), und über die Funktion “Create Map Slide” sogar eine interaktive Folie für PowerPoint herstellen. So kann in eine PowerPoint-Präsentation die Karte mit Heatmaps und Clustern integriert werden, und ich kann live während der Präsentation in die Karte hinein- und hinauszoomen. Warum nicht schon bei der nächsten Vorlesung oder Studienarbeit ausprobieren?