In der Reihe unserer Gastbeiträge auf GIS IQ berichtet diesmal Timo Demharter, Akademischer Mitarbeiter in der Abteilung Geographie, Pädagogische Hochschule Heidelberg, über das Projekt GIS4schools.
In der Abteilung Geographie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gibt es eine hohe Diversität an didaktischen und fachwissenschaftlichen Projekten, die sich unter anderem mit Themen wie Fernerkundung in Schulen, Kompetenzforschung, regionalem Klimawandel und umweltdidaktischen Fortbildungskonzepten befassen. Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und von Esri Deutschland finanzierte Projekt „GIS4schools“ startete im Mai 2012. Das Projektziel ist es, zunächst in Baden-Württemberg die Implementierung von GIS in Schulen voranzutreiben.
Das GIS4schools-Team setzt sich aus dem Projekt-Manager Prof. Dr. Michel, System-Administrator Hans-Peter Mayer und Projektmitarbeiter Timo Demharter zusammen. Wir legen den Fokus bei unserer Arbeit auf die Erstellung von Web-GIS Anwendungen und deren didaktische Ausarbeitung. Hierbei werden wir in Bezug auf technische Fragen durch das Education Team von Esri Deutschland unterstützt. Darüber hinaus erhalten wir eine Unterstützung bei der didaktischen Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien von der ebenfalls an der PH Heidelberg angesiedelten GIS-Station, dem Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für digitale Geomedien.
Bei der Entwicklung neuer Unterrichtsmaterialien ist es uns wichtig, das Rad nicht neu zu erfinden, sondern interessante, curriculum-relevante Inhalte mit ansprechenden App-Designs zu kombinieren. Um dies zu verwirklichen, helfen uns zahlreiche Technologien von Esri (ArcGIS for Desktop, ArcGIS Online for Organizations, ArcGIS Viewer for Flex, Java Script Templates) sowie die umfangreichen Erfahrungen der GIS-Station im Umgang mit Schulen und deren Bedürfnissen. Um die entstehenden Apps in Wert zu setzten, werden diese in eine zentrale Web-Plattform eingebettet. Auf dieser Plattform werden dann auch begleitenden Unterrichtsmaterialien zu finden sein. In Ergänzung hierzu wird ein Forum eingerichtet, welches es hilfesuchenden Lehrern und Schülern ermöglichen soll, sich sowohl untereinander als auch mit dem GIS4schools-Team auszutauschen.
Bei der Entwicklung der Materialien helfen uns im Besonderen sogenannte Stützpunktschulen, da sie die Materialien in Form von ersten Probeläufen testen. Erst nach erfolgreicher Evaluierung stehen diese Anwendungen dann weiteren Schulen zur Verfügung. Als Stützpunktschulen charakterisieren wir Schulen, die sich durch regelmäßige Besuche in der GIS-Station auszeichnen oder sogar bereits mit der GIS-Station einen Kooperationsvertrag abgeschlossen haben. Damit haben sich diese Schulen entschieden, GIS, aber auch digitale Geomedien im Allgemeinen zu fördern, sowie verschiedenste Klassen zur Teilnahme an auf sich aufbauenden Modulen der GIS-Station einzuschreiben.
Unerlässlich ist die Miteinbeziehung der Lehrer und Schüler in das Projekt, da sie letztendlich die Endnutzer sein werden. Deshalb führen wir regelmäßige Treffen mit Lehrern durch. Ein wissenschaftlicher Austausch innerhalb der Education Community, sei es national oder international, wird von uns stets angestrebt, um Tipps zu erhalten und die Aktualität des Projekts zu gewährleisten.
Sind Sie an einer Schule aus Baden-Württemberg und wollen auch mitarbeiten, dann melden Sie sich bei uns.
– Text von Timo Demharter B.Sc., Akademischer Mitarbeiter, Abteilung Geographie, PH Heidelberg, veröffentlicht von Daniel Schober, Manager Team Education