Daten helfen uns dabei, die Welt besser zu verstehen – vor allem dann, wenn sie in ihren räumlichen Kontext gesetzt werden. Wie Geotechnologie den Unterricht bereichert und die digitale Bildung vorantreibt, zeigen diese 5 Geotech-Trends.
1. Story Maps
Story Maps sind browserbasierte, interaktive Karten, die Geschichten erzählen. Schüler aber auch Erwachsene erfahren die Inhalte durch selbstständiges Navigieren durch die Anwendung. Da viele Themen aus Erdkunde, Geschichte oder Gesellschaftslehre mit Orten verknüpft werden können, eignet sich eine solche interaktive Karte, um eigenständig neue Erkenntnisse zu gewinnen. Warum also Geotech-Trends nicht auch in anderen Fächern als in Erdkunde einsetzen – und z.B. im Biologieunterricht Charles Darwin auf seiner Weltreise begleiten?
Im Fach Gesellschaftslehre lässt sich ab der 5. Jahrgangsstufe das Thema Müllentsorgung in einer Story Map selbstständig erkunden:
Entdeckendes Lernen mit Story Maps
Diese und weitere Story Maps bieten einen riesigen Fundus an aufbereiteten Informationen; das Esri Schulprogramm stellt ganz besonders geeignete Story Maps für den Schulunterricht zur Verfügung.
Hinzu kommt: Story Maps lassen sich auch selbst erstellen. Diese preisgekrönte Bachelor-Arbeit zum Thema „Anpassung an den Klimawandel in der Stadt Osnabrück“ zeigt eine selbst erstellte Story Map für Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10.
Hier erfährst Du, wie Du eine Story Maps erstellst.
2. Digital Game-based Learning
Bei Groß und Klein bekannt und äußerst beliebt sind die digitalen Navigations-Spiele GeoCaching (seit 2001) und PokémonGo (seit 2016). Generell bringt das Digital Game-based Learning einige didaktische Potentiale mit sich. Technologische Entwicklungen wie z.B. Augmented Reality, Sprach- und Gestensteuerung oder Sensorik lassen sich im Zuge der Netzoptimierung in Deutschland immer besser im Bildungsbereich einsetzen. Damit stabilisiert sich das Fundament für den Einsatz von Geotechnologien in Digital Game-based Apps.
Ortsbezogenes mobiles Lernen
Die ETH Zürich hat das Prinzip des digitalen Lernens außerhalb des Klassenzimmers erforscht und in Form einer App umgesetzt: Die mobile Anwendung omlETH – Ortsbezogenes Mobiles Lernen an der ETH – macht ortsbezogenes, mobiles Lernen möglich. Lehrer können eigene Parcours erstellen und mit Aufgaben versehen. Mehr dazu hier.
3. Smart Books
Smart Books sind interaktiv, multimedial und ermöglichen intuitives Lernen. Außerdem unterstützen sie Lehrer bei der Unterrichtsplanung. Vielfach preisgekrönt ist das mBook, das alle Anforderungen an ein Smart Book mitbringt. In Nordrhein-Westfalen wird derzeit das mBook für den digitalen Erdkundeunterricht in der Sekundarstufe 1 getestet. Auch hier erweitern Geotechnologien das digitale Bildungsrepertoire.
4. Schul-Cloud
Der Digital-Gipfel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Jahr 2018 rückte das Thema Schul-Cloud in den Fokus: Schul-Clouds sollen die technische Grundlage schaffen, damit Lehrer und Schüler auch digital interagieren können.
Durch die Cloud werden Schulen und Lehrer bei der Administration, der IT-Sicherheit oder der Einhaltung der EU-DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) unterstützt. Diese Aufgaben übernehmen externe Cloud-Anbieter. Der Vorteil: Statt sich mit technischen Fragen auseinanderzusetzen, kümmern sich Schulen weiter um ihr Kerngeschäft: Die Wissens- und Kompetenzvermittlung. Im vergangenen Jahr testeten erste Schulen und Bundesländern (z.B. Niedersachsen), wie sie von der Schul-Cloud profitieren können. Eines wurde dabei deutlich: Dank der Cloud-Lösung können auch Lehrer ohne umfassende IT-Expertise die Potentiale der Geotech-Trend für ihren Unterricht nutzen.
5. Open Data
Für die Lehrerinnen und Lehrer, die bereits Geotech-Profis sind und selbst digitale Projekte mit den Schülern realisieren wollen, spielen Geodaten eine wichtige Rolle. Sollen z.B. Umweltaspekte in der Heimatregion mithilfe von geografischen Analysen untersucht werden, sind Wetter-, Boden- oder Landnutzungsdaten nötig. Institutionen und Behörden in Deutschland bieten mittlerweile frei verfügbare Daten an.
Für die erforderliche Recherche lohnt sich das Datenportal für Deutschland mit einem reichen Fundus an Open Data. Da nicht alle dieser Daten für Geoanalysen geeignet sind, sollte ein wenig Geduld an den Tag gelegt werden.
Wer es einfacher haben möchte, kann auf die aufbereiteten und frei verwendbaren Geodaten aus dem Esri Deutschland Open Data Portal zurückgreifen.
Die auf diesem Wege bereitgestellten Daten lassen sich mit wenigen Mausklicks in das GIS-Projekt einbinden.
Welche Geotech-Trends in der digitalen Bildung sind Ihre persönlichen Top 5 für das Jahr 2019?
Schreiben Sie uns: education@esri.de
Sie suchen weitere Daten, die in der Lehre kostenfrei zur Visualisierung und Analyse verwendet werden können? Der ArcGIS Living Atlas of the World bietet weltweite Geodaten.