Wie sieht die Architekturstudentin Stephanie Brandmeier das digitale Hamburg? In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie mittels Open Data, GIS und Apps digitale Stadtentwicklung möglich ist – und wie eine 3D-Webanwendung entsteht.
Gastbeitrag von BA Stephanie Brandmeier, studiert Architektur (MA)
Die Digitalisierung macht auch vor der Stadtentwicklung nicht Halt. Immer mehr Städte werden zu «Smart Cities». Sie vernetzen die einzelnen Lebensbereiche miteinander und bringen so die Entwicklung entscheidend voran.
Beispiel: Zeitreise in Hamburg
Die Hansestadt ist seit ein paar Jahren unterwegs in ihre digitale Zukunft. Auf dem Rundgang durch die Speicherstadt taucht man zum Beispiel in die Vergangenheit ein. Per App landet man im Jahr 1888. Via Augmented Reality (AR) vergleicht man die Stadt von damals mit der City von heute. Echt spannend!
Open Data? Hamburg ist vorne mit dabei. Im Transparenzportal stehen Daten bereit – frei zugänglich für alle. Diese Daten können als Bausteine für 3D-basierte Programme dienen. Ein echter Vorteil für die Architektur! Denn so lassen sich Häuser, Quartiere und sogar ganze Städte (re)konstruieren.
Open Data + ArcGIS Pro = 3D Stadtmodell
Doch wie kommt ihr mit Open Data zu einem 3D Stadtmodell? Im Flowchart seht ihr zuerst, wie die Entwicklung einer solchen 3D-Webanwendung funktioniert.
Mein Beispiel habe ich mit ArcGIS Pro erstellt. Das Resultat präsentiert sich so wie im nächsten Screenshot. Ihr seht die Altstadt von Hamburg aus der Vogelperspektive.
Falls ihr euch über das blau markierte Gebäude gewundert habt: Das ist der Entwurf für einen fiktiven Um- oder Ersatzbau eines Parkhauses. Mit der 3D-Webanwendung kann man die beiden Varianten genial einfach vergleichen, denn am PC bewegt man sich absolut frei durch die 3D-Ansicht. Und man sieht sofort, wie das geplante Gebäude wirkt in Bezug auf Proportionen, die Form usw.
Vorteile von 3D-Webanwendungen
3D-basierte Programme sorgen für transparente Information und zeigen absolut flexibel mögliche Szenarien auf. Sie bieten Vorteile in verschieden Bereichen:
- Mitwirkung: Bürger*innen verstehen zum Beispiel, wie Gebäude aussehen und welchen Einfluss bauliche Veränderungen haben.
- Visualisierung: Städteplaner und Architekten können ihre Visionen besser vermitteln.
«Smart Cities» gehört die Zukunft. Im Moment sind allerdings nur wenige Städte so transparent unterwegs wie Hamburg. Für die Entwicklung von Agglomerationen und Städten braucht es effiziente Werkzeuge wie 3D-Webanwendungen.