Im Schülertagebuch berichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Junior-Ingenieur-Akademie des Balthasar-Neumann-Gymnasiums Marktheidenfeld vom Esri Sommercamp im Müritz Nationalpark.
Sonntag – Anreise mit Verspätung
Unsere Reise begann am Sonntag um 8:00 Uhr am Hauptbahnhof in Würzburg, von wo aus wir zusammen mit Herrn Arnold und Frau Ruwe über Bamberg und Berlin nach Neustrelitz fuhren. Dort angekommen, stiegen wir dann noch in den Bus um, mussten aber leider zwei Stunden warten, da die Bahn ein paar Minuten Verspätung hatte. An der letzten Bushaltestelle angekommen, wurde unser Gepäck abgeholt und wir liefen die letzten drei Kilometer bis zu unserer Unterkunft, dem Jugendwaldheim Steinmühle am Grünower See.
Nach der langen Anreise gab es dann erst einmal Abendessen, eine wohlverdiente Stärkung nach ca. 9 Stunden. Danach erkundeten wir das Gebiet um das Jugendwaldheim mit seinem großen Freigelände mit Spielplatz und Grillhütte sowie den direkt angrenzenden Grünower See. Den Abend vertrieben wir uns noch mit ein paar ersten Drohnen-Testflügen und einem Videofilm.
Montag – Kennenlernen und Einführung in die Biotope
Nach dem Frühstück lernten wir die Mitarbeiter der Firma Esri, Malte und Inga, sowie den Ranger Sebastian kennen, die uns die ganze Woche über begleiten und die anstehenden Projekte leiten würden. Der Tag begann daher mit einer kurzen Vorstellungsrunde und einem anschließenden kurzen Vortrag zum Nationalpark Müritz von Ranger Sebastian. Danach wollten wir uns direkt auf den Weg zu ersten Untersuchungen des Sees machen, als einem der Teilnehmer das Handy in den See fiel. Fast eine halbe Stunde lang versuchten wir mit Hilfe von Keschern und einigen freiwilligen „Rettungstauchern“ das Handy wiederzufinden, waren aber leider erfolglos.
Dann ging es aber doch los mit unserem Projekt: Eine Gruppe machte eine Floßfahrt und bekam von Sebastian einführende Erklärungen zum See, während die andere Gruppe eine Geräteeinführung bekam und dabei lernte, wie man die von Esri zur Verfügung gestellten iPads zur Kartierung von Biotopen nutzen kann. Im Anschluss tauschten die beiden Gruppen die Rollen, so dass alle Teilnehmer sämtliche Grundlagen für das kommende Projekt hatten.
Am Nachmittag liefen wir gemeinsam mit Ranger Sebastian sämtliche Biotope ab, wobei er uns erklärte, worauf wir bei der kommenden Kartierung achten müssen und wie wir die Biotope voneinander unterscheiden können.
Dienstag – Biotopkartierung und Probenentnahme
An unserem zweiten Projekttag teilten wir uns am Vormittag in 3 Gruppen auf und kartierten die am Vortag von Sebastian erklärten Biotope mit Hilfe der iPads. Zur Aufgabe gehörte es, die Biotope entweder digital durch Ziehen von Linien auf dem Bildschirm oder manuell durch Abgehen des Biotops mit gleichzeitigem GPS-Tracking genau einzugrenzen, um die genaue Ausdehnung der Biotope erkennen zu können. Außerdem musste eine Klassifizierung erfolgen, die den von Ranger Sebastian vorher erklärten Kategorien entsprach.
Für diejenigen von uns, die diese Aufgabe sehr schnell erledigt hatten, gab es anschließend noch die Möglichkeit, Points of Interest in der Nähe der Steinmühle zu kartieren, um diese später in einer Augmented Reality App sehen zu können.
Nach dem Mittagessen ging es wieder auf den See, wobei wir dieses Mal, mit Kescher, ph-Wert-Messgerät, Thermometer und GPS-Gerät bewaffnet, während der Fahrt an mehreren Standorten Proben entnahmen und die Ergebnisse notierten. Auch das Rudern übernahmen wir dieses Mal selbst, was sehr viel Spaß machte. Außerdem gab es an diesem Tag eine weitere gute Nachricht: Nach wiederholten Suchaktionen wurde endlich das im See verlorene Handy wieder gefunden!
Am Abend gingen wir noch am See entlang in den Wald zu einer Dämmerwanderung mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. Sebastian erklärte uns dabei anhand von ein paar Spielen, wie Fledermäuse nachts auf die Jagd nach Futter gehen und wie Bäume es schaffen, dem Wind standzuhalten, ohne umzufallen.
Mittwoch – Arbeit am Computer
Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Computerarbeit, denn nun war es an der Zeit die an den Vortagen aufgenommenen Daten weiter zu verarbeiten. Malte und Inga erklärten uns, wie ArcGIS Pro, das Kartenprogramm, mit dem wir arbeiteten, funktioniert und wie wir unsere Daten sinnvoll darstellen können. Wir probierten ein wenig herum und kamen mit der Zeit immer besser mit dem Programm zurecht, so dass wir gegen Ende des Vormittags bereits erste kleine Ergebnisse erzielt hatten.
Am Nachmittag bekamen einige von uns die Gelegenheit, zusammen mit Sebastian auf Schmetterlingsjagd zu gehen. Das Ziel war es, die gefangenen Tiere zu bestimmen, woraufhin sie natürlich wieder freigelassen wurden. Außerdem wurden auch einige Pflanzen mit Hilfe von Fachliteratur bestimmt.
Ein Highlight des Tages war, dass ein Reporter von einem lokalen Radiosender vorbeikam und uns zu unserem Projekt interviewte. Er stellte uns einige Fragen zu unserem Projekt und auch zur Umgebung, die wir hoffentlich gut beantworten konnten.
Am Abend hatten wir dann noch recht viel Freizeit, die wir zum Spielen auf dem Gelände und zum Fliegen mit den Drohnen der Schule nutzten.
Donnerstag – Arbeit am Computer und Einüben der Präsentation
Am Donnerstagvormittag beendeten wir die Arbeit an unseren Karten, wobei wir die Legende und weitere Details noch vervollständigten. Einige von uns waren sehr schnell fertig, andere wiederum mussten bis in den Nachmittag hinein weiterarbeiten, da sie zuvor noch nicht so weit gekommen waren. Im Anschluss an die Fertigstellung der Karten begannen wir uns für unsere Abschlusspräsentation vorzubereiten. Am Nachmittag gab es dann eine Generalprobe für die Präsentation, zu der unsere Lehrer und Betreuer uns noch ein paar Tipps gaben. Damit waren dann auch endgültig alle gut für die Abschlusspräsentation vorbereitet.
Am Abend hatten wir dann noch Freizeit, wobei wir als Abendessen dieses Mal draußen grillten und noch ein Lagerfeuer machten.
Freitag – Die Präsentation
Zum krönenden Abschluss unseres Sommercamps stand nun die Abschlusspräsentation an, auf die wir die ganze Woche lang hingearbeitet hatten. Pünktlich um 9:30 Uhr begannen wir vor einigen Gästen, wie zum Beispiel dem Bürgermeister von Grünow Herr Nadolny und einer Reporterin des Nordkuriers, unsere Karten und Ergebnisse zu präsentieren. Unsere gute Vorbereitung zahlte sich voll aus, so dass die Präsentation sehr gut lief und wir einen guten Eindruck hinterließen. Im Anschluss an die Präsentation hatte die Reporterin noch einige Fragen und auch Bürgermeister Nadolny blieb noch eine Weile, um sich über unser Projekt und den Grünower See mit uns zu unterhalten. Nach dem Mittagessen mussten wir schon wieder die Heimreise antreten und verließen die Steinmühle mit schönen Erinnerungen an eine tolle Woche.
Hier geht’s zu einem weiteren Esri Sommercamp 2019 in der Schweiz.
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