Habt ihr euch schonmal gefragt, was Fahrradständer in München mit San Diego zu tun haben? Nein? Ich auch nicht. Aber seit 1. April weiß ich es. Ich habe mit meiner Masterarbeit, über die Detektion von Fahrradständern in Luftbildern mittels Deep Learning, den Esri Young Scholar Award 2022 Germany gewonnen und das hieß, ich durfte mit auf die Esri User Conference nach San Diego.
Am 8. Juli, 6.45 Uhr ging es dann los – California here I come: die Koffer sind gepackt und ich mache mich gespannt auf den Weg zum Flughafen. Was mich diese Woche erwarten wird? Das kann ich zu diesem Zeitpunkt nur erahnen.
Nach einem sehr langen Tag komme ich abends an und werde vom Sonnenuntergang über der San Diego Bay begrüßt: noch eine kurze Erkundungstour durchs Hotel und dann ab ins Bett. Denn am Samstagmorgen ging es schon gleich los mit dem Education Summit. Mich erwarteten zwei Tage mit dem Schwerpunkt auf GIS und Education. Mit interessanten Vorträgen und der Möglichkeit im Hands on Learning Lab verschiedenste Anwendungsfälle in ArcGIS Pro selbst auszuprobieren, war der Summit eine super Einstimmung auf die folgenden Tage.
Auch habe ich dort einen weiteren Gewinner des Young Scholar Awards getroffen und wir haben gemeinsam die Gelegenheit genutzt, San Diego und Coronado Island zu erkunden. Am Sonntagabend beim Young Professional Network haben wir dann bei Pizza und Getränken viele weitere junge GIS Professionals und Studenten kennengelernt.
Los geht’s: die Esri User Conference startet
Montag war es dann soweit, die Konferenz startete mit einer spannenden Plenary und der Eröffnung durch Esri Gründer Jack Dangermond. Das Motto der diesjährigen Konferenz stand unter dem Motto „GIS—Mapping Common Ground“. Den ganzen Tag fanden verschiedene Vorträge über Errungenschaften durch GIS Technologie statt und es wurde deutlich, wie GIS uns alle unterstützen kann, den Herausforderungen der heutigen Zeit zu begegnen.
Um 16:00 Uhr war es dann soweit: die Eröffnung der Map Gallery. Dort waren viele verschiedene Poster und Karten ausgestellt. Und auch jeder Young Scholar Gewinner durfte ein Poster über sein Projekt erstellen, welches in der Galerie ausgestellt wurde. Es hat Spaß gemacht, interessierten Besuchern Fragen zu beantworten und über die Projekte ins Gespräch zu kommen. Dort lernten wir Young Scholars aus aller Welt uns endlich gegenseitig kennen und dann direkt die Chance genutzt, den Abend gemeinsam in San Diego im Gaslamp Quarter ausklingen zu lassen.
Die nächsten Tage gab es eine sehr breite Auswahl an Sessions zu unterschiedlichen Themen. Parallel dazu fand die Expo statt, auf der Unternehmen ihre Anwendungen und Neuerungen präsentieren und auch Esri die Produktpalette vorstellte. Das große Angebot machte es oftmals sehr schwer sich zu entscheiden, was man alles erleben wollte. Den Shop durfte ich mir nicht entgehen lassen, um ein bisschen Esri-Merch mit nach Hause zu bringen. Abends fanden sogenannte Socials statt, die uns die Möglichkeit gaben, bei Fingerfood und Getränken mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Feierliche Award-Verleihung durch Jack Dangermond
Einer der Höhepunkte war natürlich die Awardverleihung am Mittwochnachmittag. Jack Dangermond fand sehr anerkennende Worte für uns Young Scholars und die Gewinner weiterer Awards. Eine solche Würdigung für meine Masterarbeit zu erhalten, hat mich sehr bewegt. Die Gelegenheit anschließend ein Foto mit Jack Dangermond zu machen, haben wir uns trotz der langen Schlange dabei nicht entgehen lassen.
Direkt im Anschluss folgte das nächste Highlight. Es ging zum Top of the Hyatt: ein Abend im 40. Stock des Hyatt Hotels mit allen deutschsprachigen Besuchern der Konferenz. Mit gutem Essen und einem atemberaubenden Blick über San Diego war dies wieder eine tolle Gelegenheit andere GIS-Spezialisten kennen zu lernen, sich auszutauschen und so neue Kontakte zu knüpfen.
Das Finale der Konferenz war am Donnerstagabend die Party im Balboa Park. Live-Musik, kostenfreier Eintritt in verschiedene Museen und eine große Auswahl an Essenständen bildeten einen wunderschönen Abschluss einer mehr als beeindruckenden Woche.
Freitag war es dann an der Zeit Abschied zu nehmen von der UC – eine letzte Session und ein Ausklang beim Shoppen im Outlet.
Für mich hieß es dann erstmal aber nur Goodbye San Diego, aber noch nicht Goodbye Kalifornien. Ich habe mich am Freitagnachmittag in den Zug nach Los Angeles gesetzt, um dort Freunde und anschließend den Sequoia Nationalpark und den Kings Canyon Nationalpark zu besuchen. Und ganz unerwartet kam es direkt am Sonntag schon zu einem Wiedersehen mit zwei anderen Young Scholars – zufällig standen wir uns plötzlich im California Science Center in LA gegenüber.
Alles, was ich vorher hätte erwarten können, wurde übertroffen und dieser Beitrag kann auch nur einen kleinen Einblick in das geben, was ich in dieser Woche erlebt habe: es lässt sich alles nur sehr schwer in Worten oder Bildern beschreiben. Es war sehr prägend, so viele GIS-Projekte, ArcGIS Anwendungsfelder, Karten und vor allem auch die Menschen dahinter kennenzulernen.
Vielen herzlichen Dank an Esri und allen Beteiligten, die dieses Erlebnis ermöglicht haben. Für mich war es ein überwältigender Abschluss meines Studiums und hat mir sehr deutlich gezeigt, dass ich für mich die richtige Studien- und Berufswahl getroffen habe – den „mappiest place on earth“ in San Diego zu erleben, hat mein GIS- und Kartographie-Herz höherschlagen lassen und wird für immer in Erinnerung bleiben.
Du hast Interesse, selbst den Esri Young Scholar Award zu gewinnen? Hier erfährst Du mehr.