Wir werfen einen Blick zurück auf unsere Esri Konferenz in Deutschland und der Schweiz – zwei Tage vollgepackt mit GIS und Digital Twins. Mit Einblicken von unseren Esri Graduates und der Young Scholar Award Gewinnerin Virginia Molin.
Mehr als 1.500 Expert:innen, Student:innen, Schüler:innen und GIS-Begeisterte kamen im WCC Bonn zusammen, um sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich GIS und Digital Twins auszutauschen. Und auch bei der eintägigen Konferenz in Zürich (LOFT in THE HALL) fanden sich rund 300 Teilnehmende zum GIS-Festival des Jahres zusammen.
Unter dem Motto “Empowering Your World with GIS and Digital Twins” ging es gleich am ersten Tag los mit der feierlichen Eröffnung in den beiden Locations. Anschließend gab es viele spannende Vorträge und eine Bandbreite an inspirierenden Themen, die zum Nachdenken und Ideen-Entwickeln angeregt haben.
Eine kleine Auswahl unserer Highlights haben wir für Euch zusammengestellt.
Digital Twins of the Ocean (DITTO)
In der Keynote “Digital Twins of the Ocean” von Prof. Dr. Dawn Wright (Esri Inc.) und Prof. Dr. Martin Visbeck (GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel), der an der Uni Kiel doziert, zeigten die beiden, wie GIS-Technologie bei dem Verständnis und Schutz unseres Ozeans maßgeblich unterstützen kann. Das zeigt, welche Mehrwerte aus der Kombination moderner Technologie und Forschung entstehen können.
Ihre Ausführungen beleuchteten, wie digitale Technologien genutzt werden, um ein tieferes Verständnis der Ozeane zu erlangen und nachhaltige Lösungen für den Umweltschutz zu entwickeln.
Virginia Molin auf der Plenary in Zürich
Virginia Molin durfte diesen Sommer dank ihrer Bachelorarbeit «Mountainbike-Trails im Jurapark Aargau – Analyse zur Nutzungsdichte» den Esri Young Scholar Award für die Schweiz an der Esri User Conference in San Diego abholen. Auch auf der Esri Konferenz in der Schweiz stand sie wieder auf der großen Plenary-Bühne und stellte ihr Vorgehen sowie ihre Ergebnisse vor.
Hier nimmt sie Euch mit hinter die Kulissen der Schweizer Konferenz:
“Ich durfte an der diesjährigen Esri Konferenz in Zürich meine Bachelorarbeit, als Young Scholar Switzerland 2023, präsentieren. Es war das erste Mal, dass ich die Möglichkeit hatte, vor so vielen Leuten aufzutreten. Und ich muss sagen: Ich war schon Wochen davor nervös. Bei den Vorbereitungen wurde ich vom Esri Team gut unterstützt und wir hatten viele Brainstormings, Dry runs, Präsentationscoachings, etc. und das alles über Zoom, da ich gerade ein Auslandssemester in Kopenhagen absolviere!
Durch die Topunterstützung konnte ich dann aber entspannt und gut vorbereitet an die erste Hauptprobe einen Tag vor der Konferenz. Ich konnte mich also mit der Location und dem Raum vertraut machen und das erste Mal auf der Bühne stehen. Zudem konnte ich meine StoryMap auf der grossen Leinwand sehen und meine Präsentation üben. Trotz sehr kleinem Publikum bekam ich schon einen kräftigen Applaus, was mir ein gutes Gefühl gab, und es wurden mir Tipps gegeben, wie ich mich auf der Bühne bewegen kann.
Am nächsten Morgen musste ich früh aufstehen, da ich mit dem Mikrofon proben durfte. Zum Glück konnte ich gut schlafen, und ich ging fit an die zweite Hauptprobe. Auch die zweite Hauptprobe lief gut und ich fühlte mich bereit, vor den 300 Zuschauenden meine Bachelorarbeit zu präsentieren. Als die Opening Plenary um 10 Uhr begann, stieg meine Nervosität.
Während den Vorträgen ging ich immer wieder die Sätze für meine Präsentation durch, bis ich an der Reihe war. Ich betrat die Bühne, machte die StoryMap bereit und gab, wie abgemacht, der Regie ein Zeichen. So wie ich es sehr oft geübt habe, begann ich mit dem Satz: «Wir alle lieben es Zeit in der Natur zu verbringen…». Ohne grössere Patzer und mit dynamischen Bewegungen auf der Bühne präsentierte ich stolz meine Arbeit, mit der ich mich über ein Jahr beschäftigte.
Trotz den vielen Augen, die auf mich gerichtet waren, war ich locker und es fühlte sich ähnlich an, wie schon bei den Hauptproben. Trotzdem war ich erleichtert, als ich am Schluss mit einem herzlichen Applaus beglückwünscht wurde. Zufrieden ging ich von der Bühne und gab mein Mikrofon bei der Regie wieder ab.
Durch dieses Erlebnis durfte ich viel Neues lernen. Es war meine erste StoryMap, die ich erstellt und als Geschichte vorgestellt habe. Hier ging es weniger um technische Details und mehr um die Begeisterung und Möglichkeiten, die ich mit meiner Arbeit verbinde. Dies war eine neue Erfahrung für mich, da ich vom Studium her wissenschaftlich-fundierte, eher technische Präsentationen gewöhnt bin. Es war eine Premiere für mich vor einer so grossen Kulisse zu präsentieren und ich bin nun um eine weitere Erfahrung reicher. Es hat Spass gemacht mit der GIS-Community meine Erfolgsgeschichte zu teilen und es entstanden spannende Gespräche.
Meiner Meinung nach ist der Umgang mit GIS im 21. Jahrhundert eine sehr wichtige Fähigkeit für Studierende in allen Bereichen, da man mit Karten und Dashboards die riesigen Mengen an Informationen, die man heutzutage hat, verständlich und übersichtlich darstellen kann. Man kann Informationen so darstellen, dass man zu neuen Erkenntnissen kommt, die einem helfen, Probleme anzugehen und zu lösen.
Die vielseitigen Kunden von Esri, die ihre aktuellen Projekte an der Esrikon in Zürich und an der User Conference in San Diego präsentierten, führten mir noch einmal das Potential und die Vielfalt von GIS-Anwendungen vor Augen. Ich freue mich bereits auf weitere GIS-Projekte und darauf, an der nächsten EsriKon neue Entwicklungen im Bereich GIS mitverfolgen zu dürfen!”
~ Virginia Molin
Der Projektkurs Geoinformatik des Städtischen Gymnasiums Gütersloh zu Besuch auf der Konferenz
Seit dem Schuljahr 2021/22 existiert der Projektkurs Geoinformatik für Schülerinnen und Schüler in der Klassenstufe Q1 des Städtischen Gymnasiums Gütersloh. In Kooperation mit dem Institut für Geoinformatik der Universität Münster und Esri DECH betreuen Pascal Laske und Julius Lucas den Kurs. Schülerinnen und Schüler setzen in diesem Rahmen eigene spannende Projekte mit Geodatenbezug in Kleingruppen um. Für die nötige Inspiration und den fachlichen Austausch hat uns der Projektkurs auf der EsriKon 2023 besucht.
Geleitet durch ein Programm ausgewählter Sessions konnten die Teilnehmenden vielfältige Eindrücke über die möglichen Anwendungsbereiche von GIS gewinnen und ihren Horizont erweitern. Auch persönliche Gespräche, Tipps und Tricks und ein Kennenlernen in entspannter Atmosphäre kamen nicht zu kurz. Hier kommt Ihr zum Rückblick des Gymnasiums auf den Besuch.
Unsere Graduates in Bonn
Im Rahmen des Future Corners konnten sich interessierte Studierende am ersten Tag der Konferenz über das Esri Graduate Program informieren. Einblicke in die Stationen des Programms und persönliche Erfahrungesberichte gab es direkt von unseren Graduates Alina Krämer, Dawi Bensch, Elisabeth Brzoska, Jasmin Müller, Lea Fricke und Tyll Schmidt.
Am spannendsten fand ich die Kundengespräche. Hier versteht man, was die Kund:innen bewegt, interessiert, was sie benötigen und wie sie die Software einsetzen. Und auch die vielen Kundenprojekte in den Vorträgen zu erleben, war extrem bereichernd, weil man unmittelbar erkennt, was Esri-Software im täglichen Leben leisten kann und welche Themen und Projekte sie voranbringt.
Elisabeth Brzoska, Esri Graduate
Unsere Graduates waren auf der Konferenz unterschiedlich eingebunden – von kurzen Vorträgen, Gesprächen mit Kund:innen in der Product Expo über einen gemeinsamen Live-Podcast bis hin zu Vorbereitungen in konkreten Projekten.
Für den Vortrag der Stadt Essen erstellte etwa Elisabeth Brzoska eine technische Demo und auch das Video, das das konkrete Vorhaben beschreibt. Dazu gehört u. a. die Untertunnelung der Stadtautobahn und der Aufbau eines neuen Quartiers auf der gewonnenen Fläche.
Die Konferenz war super, um viele der Kolleg:innen persönlich zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen und Einblicke in die Arbeit unserer Kund:innen zu bekommen. Dabei entstehen im Gespräch auch schon mal neue Ideen für die Projekte.
Dawi Bensch, Esri Graduate
Bis zu den Sternen mit Astronautin Nicola Winter
Den Vortragsnachmittag des ersten Konferenztags ließ Astronautin und Kampfjetpilotin Nicola Winter ausklingen. In ihrem mitreißenden Vortrag thematisierte sie die Bedeutung von Mut, Empathie, Disziplin und Leidenschaft für das Erreichen außergewöhnlicher Ziele. Nicht nur in extremen Berufsfeldern wie der Raumfahrt und militärischen Fliegerei, sondern auch in alltäglichen Herausforderungen sind diese Eigenschaften besonders wichtig.
Wir bedanken uns für die unvergessliche Konferenz und freuen uns aufs nächste Jahr, wenn im Oktober 2024 wieder die Türen öffnen!