Wie wäre es, deine GIS-Kenntnisse nicht nur zu vertiefen, sondern auch einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt zu leisten? Beim Esri Sommercamp 2024 auf der Insel Föhr haben über 30 Studierende aus ganz Deutschland und Österreich genau das getan. Gemeinsam wurden Seegraswiesen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer kartiert – ein einzigartiges Ökosystem, das es zu schützen gilt.
In einem interdisziplinären Austausch haben im September 2024 knapp 30 Studierende die Kartierung von Seegras im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer unterstützt – so viele waren es noch nie. Im Esri Sommercamp kamen modernste Technologien wie ArcGIS Field Maps und ArcGIS Survey123 zum Einsatz.
Über das Sommercamp
Das Esri Sommercamp auf der Insel Föhr bietet Studierenden die Möglichkeit, ihre GIS-Kenntnisse praktisch zu vertiefen und das Seegras-Wachstum im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu erforschen. Durch den Einsatz modernster Technologien wie ArcGIS Field Maps und Survey123 leisten die Teilnehmenden einen wertvollen Beitrag zum Schutz dieses wichtigen Ökosystems.
Das interdisziplinäre Camp fördert den Austausch zwischen Studierenden verschiedener Fachrichtungen und ermöglicht es, wertvolle Daten zu erheben, die zur Überwachung und Sensibilisierung der Veränderungen durch den Klimawandel beitragen.
Wenn du dich für Geographie, Geoinformatik, Geowissenschaften, Umweltwissenschaften oder ähnliche Themengebiete bzw. Disziplinen interessierst, in denen Geographische Informationssysteme (GIS) zum Einsatz kommen, dann könnte auch für dich dieses Camp die perfekte Gelegenheit sein, dein Wissen praktisch anzuwenden und auszubauen.
Und das Beste: 2025 geht das Esri Sommercamp in die nächste Runde. Die Bewerbungsphase startet bald – also verfolge unsere Kanäle und nutze deine Chance, dieses Jahr mit dabei zu sein.
Worum geht’s im Esri Sommercamp?
Das Sommercamp fokussiert sich auf die Kartierung von Seegras im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, einem wichtigen Ökosystem für die Meeresumwelt. Die Hauptziele des Camps sind die praktische Anwendung von GIS-Technologien sowie die Förderung des Bewusstseins für die Bedeutung von Seegras als Indikator für die Gesundheit mariner Ökosysteme.
Durch die Erhebung von Daten zu Seegrasverbreitung und -gesundheit leistet ihr als Teilnehmende einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz.
Warum Seegras so wichtig ist
Seegraswiesen sind wahre Alleskönner der Meeresökosysteme und sind von großer ökologischer Bedeutung. Sie bieten Lebensraum für unzählige Arten, binden CO2 und sie tragen entscheidend zur Stabilität und Gesundheit mariner Lebensräume bei. Doch der Klimawandel und menschliche Einflüsse setzen den Seegraswiesen zu. Die Erfassung und Analyse ihrer Verbreitung ist daher entscheidend, um Maßnahmen zu ihrem Schutz und Erhalt zu entwickeln.
Hier kommst du ins Spiel: Das Sommercamp gibt Studierenden die Möglichkeit, mithilfe modernster Apps wie ArcGIS Field Maps und Survey123 sowie Dashboards wertvolle Daten zu sammeln, diese auszuwerten und anschließend aufzubereiten.
Ökologische Vorteile von Seegras
Diese Unterwasserpflanzen sind nicht nur eine Nahrungsquelle für verschiedene Fischarten, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Meeresbewohner wie Muscheln, Krebse und andere Tiere.
- Außerdem spielen Seegraswiesen eine entscheidende Rolle bei der Kohlenstoffbindung, indem sie CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern.
- Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal von Seegras? Es besitzt die Fähigkeit, Sedimente zu stabilisieren. Die Wurzeln der Pflanzen verankern sich im Boden und verhindern, dass Sedimente durch Strömungen oder Wellenbewegungen aufgewühlt werden. Das trägt zur Klarheit des Wassers bei, was wiederum das Wachstum anderer mariner Pflanzen fördert.
Die Biodiversität in diesen Gebieten ist beeindruckend: In einer einzigen Seegraswiese können hunderte von Arten koexistieren, was die Relevanz dieser Lebensräume nur noch mehr unterstreicht.
Herausforderungen bei der Erfassung von Seegras
Die Kartierung von Seegras ist durch die variablen Umweltbedingungen und dessen Verbreitung komplex. Die wechselnden Gezeiten und die unterschiedlichen Wachstumsbedingungen erschweren die genaue Erfassung der Pflanzen. Außerdem ist Seegras oft nicht konstant an denselben Standorten zu finden; die Verbreitung kann deshalb von Jahr zu Jahr variieren, abhängig von Faktoren wie der Temperatur, den Lichtverhältnissen und dem Nährstoffgehalt des Wassers.
Ein weiterer Faktor, der die Kartierung erschwert, ist das Vorhandensein von Algen. Bei der Unterscheidung zwischen diesen beiden Organismen konnten die Studierenden vom Wissen des Nationalpark-Mitarbeiters Jörn Kohlus profitieren. Er gab im Rahmen einer Wattwanderung und der Einführung in die Kartierung spannende Einblicke in das Ökosystem: Seegras, Grünalge oder Rotalge? – Jörn kennt die Antwort!
Technologie trifft auf Teamwork im Esri Sommercamp: Die Tools im Fokus
Moderne GIS-Technologien, wie ArcGIS Field Maps und ArcGIS Survey123, haben eine zentrale Rolle bei der Datenerfassung und Analyse während des Camps gespielt. Als Teilnehmende lernt ihr von unseren Expertinnen und Experten, wie ihr die Tools effektiv einsetzen können, um Daten, z. B. über Seegraswiesen, zu erfassen.
ArcGIS Field Maps – Daten erfassen leicht gemacht
Mit ArcGIS Field Maps können GPS-gesteuerte Daten direkt vor Ort erfasst werden. Dank der intuitiven Bedienung und Echtzeit-Funktionen gelingt es so, präzise Kartierungen durchzuführen.
Während des Camps hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die verschiedene Kartierungspunkte auszuwählen und konnten sie mithilfe der integrierten Kompassfunktion ansteuern. Sogenannte Geofences, die per Push-Nachricht darauf aufmerksam machen, wenn der richtige Punkt bzw. Bereich für die Datenerfassung erreicht wurde, helfen bei der Navigation im Watt während der Ebbe.
Mit Tablets ausgestattet ging es für die Teilnehmenden in kleineren Gruppen ins Watt entlang der verschiedenen Linien mit Datenpunkten. An jedem Punkt werden Fotos in alle Richtungen aufgenommen, um eine umfassende Dokumentation der Umgebung möglich zu machen. Unter anderem werden die Bedeckung der Fläche mit Seegras (in Prozent) und auch das Vorkommen von parasitären Bewuchsformen (insbesondere Algen) auf einer Fläche von einem Quadratmeter erfasst.
ArcGIS Survey123 – Strukturierte Datenerhebung
Mit ArcGIS Survey123 können im Handumdrehen standardisierte Formulare erstellt werden, mit denen alle wichtigen Infos – von Seegrasdichte und vorhandenen Algenformen bis hin zu Umweltfaktoren – erfasst werden können. So sind über viele Jahre hinweg stets dieselben Datenerhebungspunkte erfasst worden, die den Datensatz jedes Jahr wachsen lassen.
Die intuitive Gestaltung von Survey123 macht es einfach, auch ohne umfangreiche technische Kenntnisse Daten zu sammeln. Die gesammelten Informationen werden automatisch in einer zentralen Datenbank gespeichert, auf die im Anschluss für die Auswertung zugegriffen werden kann.
Dashboards für die Visualisierung und Szenario-Analyse
Die gesammelten Daten können nach der Erfassung ausgewertet und in interaktiven Dashboards visualisiert werden. Diese helfen dabei, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und Trends aufzuzeigen.
Dashboards sind ein effektives Werkzeug, um komplexe Informationen anschaulich in ihrem räumlichen Kontext darzustellen. So könnt ihr Trends und Muster in den Daten erkennen und wichtige Erkenntnisse über die ökologische Gesundheit der Seegraswiesen gewinnen. Das unterstützt nicht nur die Entscheidungsfindung, sondern bietet auch wertvolle Einblicke in die Veränderungen des marinen Ökosystems über die Zeit.
Im Sommercamp lernt ihr, wie ihr Dashboards einsetzen könnt, um eure Ergebnisse ansprechend zu präsentieren und das Bewusstsein für den Schutz des Wattenmeers zu steigern.
So kann in einem Dashboard beispielsweise die Verbreitung von Seegras über verschiedene Jahre hinweg visualisiert werden. Die Teilnehmenden können historische Daten mit aktuellen Erhebungen vergleichen und so Veränderungen im Ökosystem identifizieren. Die visuelle Darstellung hilft nicht nur den Studierenden, ihre Ergebnisse besser zu verstehen, sondern ermöglicht auch eine klare Kommunikation der Erkenntnisse an andere Interessierte, wie z. B. Wissenschaftler:innen oder Naturschutzorganisationen.
Mit interaktiven Dashboards können die Studierenden verschiedene Szenarien simulieren und die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf die Seegraswiesen analysieren. Diese Simulationen helfen dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
Gemeinsam mehr erreichen
Das Besondere am Camp? Beim Esri Sommercamp kommen Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen, wie z. B. Geografie, Geoinformatik, Umweltwissenschaften und Lehramt. Voneinander lernen, neue Perspektiven gewinnen und gemeinsam mehr erreichen? Im Camp ist das nicht wegzudenken.
Zwischen verschiedenen Workshops, einer Fahrradtour über die Insel und der Wattwanderung sowie einer Wanderung zu den Austernbänken bleibt viel Zeit, die Insel zu entdecken und zu connecten.
Deine Zukunft mit GIS
Das Esri Sommercamp gibt Einblicke in den vielseitigen Einsatz von GIS-Technologien. Du kannst nicht nur die Klimaforschung unterstützen, sondern auch wertvolle Fähigkeiten entwickeln, die in Studium und Beruf gefragt sind. Der Einsatz moderner Tools wie ArcGIS ist in Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen relevant – und das Sommercamp der perfekte Ort dafür.
Werde Teil des Esri Sommercamps 2025
Die Einblicke ins Sommercamp 2024 hat dir Lust gemacht, dabei zu sein? Gute Nachrichten: Auch 2025 findet das Esri Sommercamp wieder auf der Insel Föhr statt. Die Bewerbungsphase beginnt bald – also halte die Augen offen und sicher dir deinen Platz! Weitere Infos folgen in Kürze.
Sei dabei und erlebe, wie spannend GIS in der Praxis ist. Wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen und gemeinsam mit dir den Schutz unserer Umwelt voranzubringen.
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