Früh übt sich, wer mal ein GIS-Experte werden will. Auch aus diesem Grund veranstaltet Esri den Sommercamp-Wettbewerb für Schulklassen. Bei diesem Wettbewerb können Schülerinnen und Schüler eine Karte zu einem bestimmten Thema einreichen, und wer gewinnt, darf eine Woche lang in der Natur unter der Leitung von Nationalpark- und Esri-Mitarbeitern die ersten vertieften Erfahrungen mit Geoinformationssystemen sammeln. In diesem Jahr hießen die vier Standorte Müritz, Sächsische Schweiz, Berchtesgaden und Bayerischer Wald. Mehr Informationen zu den Esri Sommercamps gibt es hier.
Ich hatte dieses Jahr das Vergnügen, das dienstälteste Esri-Sommercamp im ersten Nationalpark Deutschlands zu betreuen: Vom 11. – 15. September 2012 fand im Bayerischen Wald bereits die 7. Auflage eines Esri-Sommercamps statt. In diesem Jahr hatte der GIS-Kurs des Gymnasiums am Oelberg aus Königswinter bei Bonn die Teilnahme mit einer Karte zu CO2-Emissionen der Schüler und Lehrer gewonnen.
Das Wetter spielte bei den Exkursionen und der Arbeit im Gelände mit. Am ersten Tag wanderten die Schüler zusammen auf den 1371 Meter hohen Lusen und besuchten den Baumwipfelpfad, am Folgetag waren sie in Kleingruppen im deutsch-tschechischen Grenzgebiet zu Fuß und auf E-Bikes unterwegs. Dabei erhoben sie mit ArcPad geographische Daten zu Radrouten sowie Themenwanderwegen und führten Besucherbefragungen durch. Ich persönlich bin nach einiger anfänglicher Skepsis auch dankbar, einmal in meinem Leben mit einem E-Bike unterwegs gewesen zu sein, und hatte den Eindruck, dass es den Schülern auch großen Spaß gemacht hat. Was so ein Akku im Fahrrad ausmacht: Einige Teilnehmer fuhren extra Berge wieder hinunter, um sie anschließend mühelos wieder heraufzufahren. Zum Glück schafften es alle mit geladenem Akku wieder ins Ziel der kleinen Bergetappe.Am dritten Tag wurden diese Daten im Computerraum des Jugendwaldheims mit ArcGIS for Desktop im analysiert sowie kartographisch aufbereitet. Für meinen Kollegen Fabian und mich war es beeindruckend zu sehen, wie selbständig die Schüler bereits mit GIS umgehen konnten und wie schnell sie gute Ergebnisse erzielten. Natürlich kamen neben der Gelände- und Computerarbeit auch die Entspannung und Freizeit nicht zu kurz – hier seien nur Kickern, Tischtennis, Fußball oder Lagerfeuer erwähnt.
Schließlich erstellten die Schülerinnen und Schüler dann mit viel Tatendrang eine eindrucksvolle 30minütige Präsentation ihrer Ergebnisse, die sie zum Abschluss des fünftägigen Aufenthalts im Technologiecampus Freyung einem breiten Publikum vorstellen durften.
Auf ihrer Abschlusspräsentation zogen die Schüler zogen ein durchweg positives Wochenfazit. Die einen oder anderen erkundigten sich schon nach Praktikumsmöglichkeiten und Berufschancen in der Geoinformatik-Branche, und wer weiß, vielleicht sehen wir die eine oder den anderen ja in einigen Jahren irgendwo im GIS-Universum wieder.Die Schulklasse aus Königswinter würde das Sommercamp weiterempfehlen – und ich sicher auch, gerade wenn die Teilnehmer nicht nur Spaß an der Arbeit mit GIS zeigen, sondern auch zwischendrin immer wieder mit ihrer Schlagfertigkeit für erstklassige Unterhaltung sorgen. Daher freue ich mich jetzt schon auf weitere Auflagen, und wenn Ihr mit Eurer Schulklasse teilnehmen möchtet, findet ihr hier die wichtigsten weiteren Informationen.
– Jan Wilkening, Technical Sales Team Education