Im vergangenen Wintersemester hatte ich zum zweiten Mal das Vergnügen, an der Fakultät für Geoinformation der Hochschule München das Wahlpflichtmodul “Geoprocessing und räumliche Analysen mit der ArcGIS Plattform” zu leiten. Im Vordergrund standen dabei die Möglichkeiten, mit verschiedenen Apps und Technologien räumliche Daten zu erfassen, zu verarbeiten, zu analysieren und präsentieren. Der Schwerpunkt lag dabei auf der räumlichen Analyse.
Im ersten Teil des Moduls lernten die Studierenden verschiedene nützliche Werkzeuge kennen. Zunächst kamen zwei Apps zum Einsatz, mit denen sich auf mobilen Endgeräten Daten erfassen lassen: Collector for ArcGIS für die kartenbasierte und Survey123 für die umfragebasierte Erfassung. Danach nahmen wir anhand von mehreren praktischen Beispielen die Geoverarbeitungswerkzeuge von ArcGIS Online und ArcGIS Desktop unter die Lupe, bevor wir auf die Automatisierung mit Python und ModelBuilder eingingen. Gerade diese Automatisierungsmöglichkeiten zum fortgeschrittenen Geoprocessing erfreuen sich bei Geoinformatikern großer Beliebtheit. Außerdem streiften wir Technologien wie R oder JavaScript, die auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt werden.
In den letzten Wochen des Moduls stand die Projektarbeit und die Präsentation auf dem Programm: Die Studierenden bearbeiteten mit selbstgewählten Daten und den vorher erlernten Werkzeugen ein eigenes Thema zur räumlichen Analyse, welches sie schließlich in Form einer Story Map aufbereiteten. Die Bandbreite der gewählten Themen reichte dieses Jahr von der Analyse der Elektromobilität bis hin zur Evakuierungsplanung eines Chemiebetriebs. Die Story Maps der Projekte könnt ihr euch hier näher anschauen.

Die Abschlussprojekte zum Vorjahr (Wintersemester 2016/17) finden sich hier.
Mein Fazit als Dozent ist durchweg positiv: Bei den Studierenden kommen sowohl die Arbeit mit einer durchgängigen GIS-Plattform (Web, Desktop, Mobil) als auch das Arbeiten zu selbstgewählten statt zu eng vorgegebenen Themen sehr gut an. Story Maps sind hier das ideale Werkzeug, um Karten, Bilder, Videos und beschreibenden Text effizient und optisch ansprechend darzustellen. Ich bin gespannt, inwiefern sich die browserbasierte Story Map, Standardformat für die Aufbereitung von GIS-Projekten, weiter durchsetzt und den klassischen Papierbericht ablöst.
Jan Wilkening
Solution Engineer Education and Science